Werk-Schau

Ab hier: Sich selbst ein Bild machen

Keine Website ohne die übliche Galerie –  nach Möglichkeit chronoligisch. Warum eigentlich? Es geht um das Œuvre. Œuvre bedeutet ja einfach nur Gesamtwerk, klingt aber schöner.

Es gibt scheinbar nicht viele transparente Kriterien einer Bewertung von Qualität in der kreativen Welt – das Œuvre ist eines davon. Nichts ist schlimmer als wenn sich über die Zeit nichts entwickelt.

Machen Sie sich selbst ein Bild. Gerne mehrere, gerne mehrfach.

Burn Out
Kabelbinderreste, Beton, Kerze
2019

Einfach nur eine Resteverwendung. Und ein Ein-Stunden-Werk. Die Reste der Kabelbinder, die für das Werk „Windwanderer“ verwendet wurden, waren zu schade, um sie zu entsorgen. Echte Nachhaltigkeit, auf jeden Fall Sekundärverwertung. Und ein passender Titel. Manchmal braucht es nicht mehr. 

Fake-News
Papier, Objektrahmen
2019

Man muss immer genau hinsehen. Gerade bei potentiellen Fake-News. So wie hier. 

Gerade wenn das zu Sehende keinen Tiefgang aufweist. So wie hier.

Viel Spaß! So wie bei allen meinen Werken. 

PIROTER
Schrott Alu u. Stahl, Holz, Leuchtmittel
2018

Mindestens einmal im Leben muss man was aus „Schrott“ machen. Da kam mir die „Auftragsarbeit“ für einen Kollegen gerade recht. Aller Anfang war eine rote Schaufel, die zum Kopf mutierte. Entstanden ist ein fröhlicher Zwitter – ein PIR-OTER eben mit Ohrring und Hakenhand. 

Mär vom häßlichen Entlein
Acrylplatte und –stäbe, Spielzeug
30 cm x 30 cm x 30 cm
2017

Viele meinen, die Welt werde/wäre digital. Das ist verkürzender Unsinn. Weiß hier – und schwarz da? Richtig und falsch, gut und schlecht? Wie armselig und spaßbefreit das doch wäre.

Banale Botschaft? Stimmt.

White & light
Hüllen von Thermoskannen, LED, Kabel
2015

Kunst ist ohne Gebrauchsnutzen. Design ist Kunst mit Gebrauchsnutzen. So sollte es hier sein. Der Trödelhändler guckte ein wenig verwirrt als ich ein Dutzend gebrauchter Kannen erstehen wollte. Design kann anspruchsvoller als Kunst sein, immerhin muss das Teil am Ende z.B. auch sicher sein.

White & light
Hüllen von Thermoskannen, LED, Kabel
2015

Kunst ist ohne Gebrauchsnutzen. Design ist Kunst mit Gebrauchsnutzen. So sollte es hier sein. Der Trödelhändler guckte ein wenig verwirrt als ich ein Dutzend gebrauchter Kannen erstehen wollte. Design kann anspruchsvoller als Kunst sein, immerhin muss das Teil am Ende z.B. auch sicher sein.

Der Schwarm 2
Mixed Media
2013

Ein spannender Erfahrungswert: In allen Verbandskästen dieser Welt scheint sich derselbe Typ von Schere zu befinden. Ich habe -zig davon bei ebay ersteigert. 

Das Werk ist sowas wie eine logische Konsequenz: Kalter Stahl, scharfkantig, beißend, bei Unachtsamkeit gefährlich.

Das schlussendliche Arrangement war irgendwie klar.

Inklusorium in 1.000 years
Plastikflasche, Ohrhänger aus Bernstein
2013

Eine Teilnahme an einem Wettbewerb des Deutschen Bernsteinmuseums in Ribnitz-Damgarten führte zu einer Befassung mit dem Material. Das wäre ohne diese Aufforderung nie geschehen. Wer hat schon Lust auf Bernstein? Meine Idee eines „umgekehrten“ Inklusoriums führte zum Ankauf und zur Aufnahme in die Dauerausstellung.

Die Partei hat immer Recht
DDR-Trommel aus Stahl, Tierhaut, Tinte mit Blut
2013

Ein Kollege rief mich an und las mir etwas vor. Ein sympathischer, melodischer Singsang lag in seiner Stimme. Daher kam die Erkenntnis erst zeitversetzt. 

Was für ein Text! 

Es handelt sich um die Hymne der SED.

Dieses Werk musste in die Welt. 

Ernsthaft. 

-ZIG TAUSEND
Tageskalender, Kaffeebecher, Geschenkband
2013

Meine Kalender und meine Kaffeetasse, typische Dinge des Alltags im Büro. Wahrscheinlich weltweit geschieht das so. Tausende Male genutzt von mir. Symbol für die schlauen Dinge, die in den Büros ausgedacht werden. 

das gedicht wo nie man t les t
Buchstaben und Worte auf Magnetplättchen, Stahlblech oxidiert, Holzleisten
2012

Mit einem vorgegebenen Fundus „kreativ“ werden – eine Zwangslage, die mich immer wieder begeistert. Hier waren es diese kleinen, magnetischen Plättchen mit Buchstaben und Worten, die wohl jeder schon mal in der Spielzeugabteilung gesehen hat. In Teilen wurde der Text sogar ansatzweise poetisch.

Null Bock
Kleiderbügel, Stahl, Wachs
2011

In der Tradition von Duchamps et al.: Kunst entsteht im Auge des Betrachters. Das Objekt definiert es nicht. So auch bei diesem Angebot.

Der Betrachter entscheidet. Viel Vergnügen auf dem Weg zu der Entscheidung. 

Fünf vor zwölf
Wischlappen, MDF-Platte, Blattgoldimitat
2011

Ein frühes Werk.
Ein alter Feudel.
Eine spontane Eingebung.
Ein uralter Hut.
Ein wahres Werk.

Arschgeweih
Mixed Media
2011

U. a. Picasso hat es vorgemacht: Eine Kombination von Alltagsgegenständen. Ich habe so eine Kombination verbessert, optimiert, mit Funktion versehen. 

Auch mit mehr Wirkung?

me first
Je 700 Kronenkorken, Holzdübel, Bohrungen und Nägel & 1 Platte
2011

Der Trend zur Individualisierung ist unübersehbar. Überall EGOs.

Vermeintliche Vielfalt, tatsächlich aber Singularisierung.

Unzählige Bedürfnisse, aber total oberflächlich. Was für ein Irrsinn.

Carpe Diem
Plexiglasplatte, Lack, Schrauben
2010

Ein wirklich schlichtes Werk. Mir ist das Motiv dafür entfallen. Bestimmt, weil das Werk wirklich sehr schlicht ist. Aber auch dazu muss man stehen.

Schmerz
Granit, Stahlrohr, -seil, Schichtholz
2010

Mir geht es immer um die Betrachter*innen-Reaktion. Hier nur um eine einzige. Klappt gut. Einfache Kunst. So einfach, keine Kunst.

Picasso vs. Campinghering
MDF, Gießharz, Papier, Aluminium
2010

Henne oder Ei? Picasso oder der Hersteller des Herings? Wer hat hier wen inspiriert? Ist egal. Die Harmonie zwischen den Objekten ist da. Manche Fragen sind einfach unnötig.

No Exil(t)
Beton, Gießharz, Brot, Holz, Metall
2009

Das Croissant trocknete im Brotkasten vor sich hin. Das konnte so nicht weitergehen. Wegwerfen? Nee. Dann kam mir dieser Titel in den Sinn. Alles andere habe ich nur noch drum ‘rum gebaut.

Der Titel musste hier mit auf‘s Werk. Ohne dieses in Künstlerkreisen unpopuläre Tun würde dem Werk Ausstrahlung fehlen. 

Liebe ist rot ist Blut
Blech, Holz, Stahl, Lackfarbe, Folienschnitt
2009

Viele Dinge liegen eng beieinander, können leicht kippen. Aber nicht zwangsläufig, nicht vorbestimmt. Viele Dinge sind gleichzeitig gut und schlecht, scheinbar.

Es ist ein verdammtes Kreuz, das nicht getragen werden muss.

voll auf die 12
Billardkugel, Hartholz, Autoblech
30 cm hoch
2009

Die Kugel lag lange in meinem Lager, der Hartholzklotz auch. Das Blech war ein kleiner Teil einer Motorhaube. Mit der Idee zum Titel war alles zusammen. 

Wem die Stunde schlägt
Grabstein, Stahl, Messing, Kerze
2009

Diese Stunde wird kommen. Soviel ist gewiss. Aber was bedeutet das? Geht das Licht dann aus? Und wieder an? Nur anders? Mensch, wie ungewiss.

Übrigens: Der Originaltitel von Hemingways Meisterwerk lautet „For Whom the Bell Tolls“.

Ehrenpreis der Malerinnung
Spanplatte, Leisten, gebrauchte Rührstäbe
2008

Eine bierlaunige Idee. Eine Hommage für ein profanes Handwerkszeug. Ohne das vieles nicht farbenfroh werden könnte. 

Ein herzliches Dankeschön dem gemeinen Rührstab. 

Heute ist der 1. Tag vom Rest des Lebens
MDF, Stahl, Schere, Maßbänder
2008

Die Message ist klar, glasklar. Schon banal. Auch objektiv richtig und reproduzierbar. 

Sie läuft und läuft, ohne Stopp und ohne wenn und aber. 

Schrein eines Atheisten
Stein, Mirabellenholz, Muschel, Blattgold
2008

Ein Schrein ist im weitesten Sinn ein Aufenthaltsort übersinnlichen Glaubens. Braucht ein Atheist sowas? Kann es für ihn Bedeutung, Wirkung, sogar Sakralität haben? Eindeutig ja.

Der Nicker
Holz, Stahl, Messing, Stein
2007

„Yes, Sir“. Man kennt diesen zackig ausgesprochenen Spruch aus -zig Filmen, fast immer amerikanischen. Besser kann man Unterwürfigkeit nicht ausdrücken. Die passende Kopfbewegung kommt marionettenhaft noch dazu.