Kunst gibt es genug – gute und schlechte. Hier sind sich Laien und Experten einig. Viel kommt irgendwann einfach weg. Das ist kein Weg. Grund genug, zu versuchen, ob man das besser machen kann. Eine Art art-recycling.
Wir leben ja in einer Zeit von Updates und –grades. 2.0 eben. Hier auch mit Achtung vor dem 1.0.
Reihe 2.0
Hengst Edelbert von Nordstrand
Ölgemälde, Holz, Foto, Spiegelglas
2011
The story behind: Der Hengst war ein Pferd meines Großvaters. Er verewigte das Prachtstück in Öl. Das Bild habe ich Jahrzehnte lang aufbewahrt, um es vor dem Vergessen zu retten. Klar war immer: Ich musste etwas daraus machen. Ein Hingucker musste es werden. Genau das ist gelungen. Aber bitte wirklich genau hingucken.
Auf das Original wurden senkrecht in Streifen geschnittene Spiegel gesetzt. Auf die Rückseite der Spiegelstreifen wurde ein retuschiertes Foto des abfotografierten Originals geklebt. Dadurch entstand die spannende Sinnestäuschung.
Reihe 2.0
Vase mit Blume
Originalwerk, Foto, Rahmen
2011
Es ist doch ein Geschenk für jedes Werk, vor dem „Verschrotten“ gerettet zu werden. Wie wertschätzend. Es genügen wenige Handgriffe und das Werk hat ein weiteres Leben vor sich.
Wahrscheinlich warten unzählige Werke auf dieses Glück.
In das Original wurden senkrechte Schlitze gefräst. Ein gleich großes Foto des Originals wurde in horizontale Streifen geschnitten und mit dem Original „verwoben“. Auf diese Weise entstand ein plastischer Effekt.
Reihe 2.0
Blühende Landschaften
Originalwerk, Foto, Acrylglas, Rahmen
2011
Ich konnte auch dieses Ur-Werk vor der Entsorgung retten. Ein Kollege war dessen überdrüssig. Ich konnte es wieder zum Erblühen bringen. Wie einfach können Landschaften doch wieder zum Blühen gebracht werden. Der Ex-Kanzler hatte also doch Recht.
Das Original wurde zersägt. Der Hintergrund neu angelegt und eine Ebene nach hinten versetzt. Der röhrende Hirsch als DAS Symbol kitschiger Landschaftsmalerei wurde wie eine durchlaufende Schießbudenfigur davor gesetzt.