Der Schaffungsprozess nimmt kein Ende. Das eine Werk ist fertig, das andere im Werden und auf der Ideenliste stehen noch weitere. So geht es immer weiter. Hier soll jetzt der Fokus auf den neuesten Werke liegen.
Keinohrring
RFID-Chips, Objektrahmen, mixed materials
ca. 45cm x 45cm x 5cm
2023
Wiedermal ist ein Werk „unter Druck und mit Erwartungshaltung“ entstanden: Ich bekam ausgebrauchte RFID-Chips, die u.a. für die Erfassung von Arbeitszeiten genutzt wurden. Das Material für das Werk war also vorgegeben. Die „richtige“ Idee ließ wieder auf sich warten. Dann war sie wiedermal plötzlich da, verbunden mit dem Gefühl, sie ist genau die richtige. Die am Ende 16 Keinohrring-Paare zu basteln war ein echtes Vergnügen.
schwamm drüber
Putzschwämme, Gemüsenetze mit Schnur
ca. 150cm x 180cm x 40cm
2022
Sie ist vorbei. Die Schaffensphase mit den Alltagsgegenständen aus Kunststoff. Die Energie ist raus. Das war meine Wahrnehmung nach dem Aufhängen der Netze. Keine story behind, von meiner Seite sendet das Werk wenig bis nichts. Ich hätte es ahnen müssen bei der Festlegung des Titels. Also Schwamm drüber, over and out.
Trio Trigondo
Kleiderbügel, Drilldraht, Stahlseil
ca. 400 cm x 180 cm x 80 cm
2022
Aus dem Werk „Trigondo“, siehe diese website, wurde „Die Trigondos“. Dank der Möglichkeit während der Rumpenheimer Kunsttage 2022 diese Variante eines Trios von Deltaedern aus 12 gleichseitigen Dreiecken auszustellen. Es machte unfassbar Freude, als Anbieter eines Werkes mit den zahlreichen Besucher:innen in den Dialog zu kommen. Ein bleibender Eindruck, auch das meine Werke wirklich Werke fürs Volk sind. Man könnte auch sagen: einfach populär. Und das ist gut so.
Leider zeigen die Fotos auch hier wieder nicht annähernd einen realen Eindruck.
feifen for future
Trillerpfeifen, Acrylglas, Acrylfarbe
100 x 90 cm
2021
Es passierte zu Weihnachten, ich bekam eine Menge Trillerpfeifen geschenkt. Eine neue Herausforderung für die Reihe Kunst-Stoffe. Und wieder geschah lange nichts. Dann war die richtige Idee wieder wie ein Blitz da: fff. Wieso? Warum? Weshalb? Keine Ahnung. Vielleicht eine Assoziation von Trillerpfeifen zu den Fridays-for-Future-Aktivist:innen, weil es deren Aktivitäten immer noch erheblich noch an Lautstärke fehlt. Das Verrückte: Es begann wieder eine Entdeckungsreise. „fff“ steht für forte fortissimo, der Superlativ zu forte, steht für „sehr stark“, „sehr laut“. Das schön geschwungene „f“ ist in Geigen mitverantwortlich für die Qualität des Klanges. Und …nee, stop. Es geht um die Bilder, die stories und die Fantasien der Betrachter:innen. Viel Spaß. Hoffentlich.
Kei Kun
Gummibänder, Stahlrohr
Ca. 70 cm x 50 cm x 5 cm
2022
Hier der Beweis: Man muss vom Werk auch etwas wissen. Sonst bleibt es u.U. verschlossen. In diesem Fall muss m/w/d wissen, dass die Buchstaben K-E-I und K-U-N dargestellt werden. Sie sind damit in Langform nichts anderes als der Titel dieser Reihe: Keine Kunst.
Es ist wie damals in der Schule: Manchmal braucht es einen „Spickzettel“, um die richtige Erkenntnis zu bekommen. Auch wenn damit noch nicht sicher ist, dass sie hilft.
Ogún
Baumstamm (angebrannt), LED-Leuchte
Ca. 150cm x 40cm x 40cm
2022
Vielleicht nichts Besonderes. Auf jeden Fall aber ein Werk – ein Gemeinschaftswerk. Und aus einer Bierlaune entstanden, eher als Scherz, denn ernstgemeint. Der Stamm blieb nach einem Abend am Lagerfeuer übrig. Und lag „dumm rum“.
Von Max kam die Idee, von Andreas der Titel. Ich habe dieses Werk nur gebaut.
Übrigens: Ogún ist der Patron der Soldaten und Ingenieure. Max ist Soldat, Andreas und ich sind Ingenieure. Ein stimmiges Werk mit Freude entstanden.
Nichts hören sehen sagen
Totenkopfgrillkohlebriketts, Acrylplatte, Lack, Tuch
ca. 20 x 27 cm
2022
„GROKO ist Mist“ sagte die im Januar 2020 amtierende eine Hälfte des SPD-Vorsitzes in Abwandlung eines der bekanntesten Zitate einer der zahlreichen Vorgänger („Opposition ist Mist“). Liebe SPD, da bleibt ja nicht mehr viel. Verdammt, wenn man Wahrnehmungskanäle verkümmern lässt, kann doch nur Mist dabei rauskommen.
Manche Werke scheinen entstehen zu müssen, wenn man als politischer Mensch eine intensive Debatte führt. Hier auch das erste Mal mittels eines Werkes, das genau für einen bestimmten Menschen gemacht werden musste. Eine neue Erfahrung.
Und jetzt noch der Hammer: Konfuzius, von dem das Bild von den „drei Affen“ stammt, spricht hier von Sittlichkeit und angemessenem Verhalten: „… dann tue es nicht.“ Verdammt, liebe SPD, hört endlich auf diesen Mann!
Uns ist das Fleisch, Euch das Gemüse
Sperrholz, Acryllack, Weichfaserplatte, Messer, Gabeln und Löffel aus Plastik
1 m x 1 m
2022
Ich gebe es zu. Als die Idee für das Werk da war und das Konzept auch, erschienen mir die Symboliken zu banal, zu trivial, zu einfach. STOP! Einfach ist nicht gleich banal, einfach bedeutet nicht zwingend trivial. Einfach kann auch klar sein, direkt und ohne mehrfach geschachelte Nebensätze mit Fremdworten und Anglizismen. Die einfachen Symboliken dieses Werkes sind real, das ist nicht der Punkt. Entscheidend ist wiedermal die subjektive Sichtweise der Betrachter*innen. Hier wird es spannend.
Zum Zustand der Republik
Plastikbecher
ca. 80 x 80 x 80 cm
2022
Wir sind spitze. Und mächtig. Wir sind auch neugierig, innovativ, flexibel, aufgeschlossen, tolerant, offen und wertschätzend. Und ein stabiles Land. Eine gute Vergangenheit ist sicher auch eine gute Zukunft.
Windwanderer
Kabelbinder, Acrylstäbe,
Angelschnur
ca. 1,5 m x 1,5 m x 1,5 m
2019
Sie wissen nicht, was Meteorochorie* ist?
Doch! Sie wissen nur nicht, dass Sie wissen, was das ist.
Was haben wir früher alle Pusteblumen gepustet.
Was für eine schöne Kindheitserinnerung!
*Gerne nachsehen bei Wikipedia.
Trigondo
Schallplattensterne, Kabelbinder
ca. 80 cm x 50 cm x 40 cm
2020
Moin, ich darf mich vorstellen: Trigondo. Trigondo Dekaeder. Ich bin einer von nur acht, von acht Deltaedern. Meinen schlichtesten Bruder kennen Sie alle, den Tetraeder. Unsere „DNA“ ist gleich. Wir bestehen nur aus gleichseitigen Dreiecken. Drei von uns sind auch noch platonisch, richtig: platonische Körper. Ich leider nicht. Ich bin auch kein echter Deltaeder. An einer Stelle bin ich nicht konvex, sondern konkav.
Das ist mir aber egal.
(Leider ist auch hier das
zweidimensionale Foto nicht in der Lage, die Dreidimensionalität wirklich
reizvoll darzustellen).
o.T.
Fluid Acrylic Painting
ca. 1 m x 1 m
2020
Auf You Tube gibt es Hunderte Videos zur Methode Fluid Acrylic Painting. Von daher: Idee nicht von mir und auch nicht wirklich „neu“. Farbkonzept abgeschaut. Matrial beschafft und bezahlt. Danke an Lisa, Malin und Sylvia, an Max und Sören für das „Malen“ der Bilder. Spannendes Projekt mit sehenswertem Ergebnis und viel Vergnügen. Aber eben: Keine Kunst – und daher auch ohne Titel.